Erste - Hilfe - Mathematik
Hilfen durch Aufbau von Grundvorstellungen und wichtigen Lernbausteinen
Erste Hilfe
Mathematik

Die Welt der Zahlen und den Umgang damit für Kinder verständlich machen

Kinder mit besonderen Schwierigkeiten beim Rechnenlernen
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haben (fast) alle die gleichen Probleme
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sind oft nicht weniger schlau als andere Kinder
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können das Rechnen genauso lernen wie andere Kinder
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brauchen nur mehr Zeit und jemanden, der sie dabei ein gutes Stück weit entscheidend unterstützen kann
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üben oft Dinge, die ihre Probleme nur noch weiter verschärfen
Warum gibt es diese Website "Erste-Hilfe-Mathematik"?
Vor allem deshalb, weil ich, als jahrzehntelanger "Chef" der Lehrerausbildung in Wunsiedel und Bayreuth, das schon immer machen wollte. Und weil ich überzeugt war und bin, dass es viel mehr Informationen und Hilfestellungen bei Problemen braucht, die nichts kosten sollten, die Erwachsene, die ihren oder anderen Kindern helfen wollen, verstehen und die nicht zu aufwendig, sondern leicht und erfolgreich umsetzbar sind.
Die besonderen Schwierigkeiten, die einfach zu viele Kinder mit diesem Fach von Beginn der Schule an entwickeln, beruhen, einfach ausgedrückt, auf einer Menge von Missverständnissen. Die wesentlichen Dinge dieses wirklich spannenden und gar nicht so schwer zu erlernenden Faches kommen bei etlichen Kindern einfach nie so richtig als Vorstellungen im Kopf an. Es geht dabei vor allem
um sichere
Vorstellungen zu Anzahlen bzw. Mengen,
um
Vorstellungen zu Zahlen ..... vor allem die Erkenntnis, dass man sie in andere Zahlen zerlegen und aus anderen Zahlen zusammensetzen kann
und um ein sicheres
Verständnis unseres Stellenwertsystems.
Diese gesicherten Grundvorstellungen sind die Grundlagen eines funktionierenden "mathematischen Immunsystems" zur Vermeidung schwerwiegenderer mathematischer Probleme
Alle Kinder können Rechnen lernen und Mathematik verstehen
Mathematik ist keine Geheimwissenschaft, sondern ein klar geregeltes Zeichensystem, mit dem alle erdenklichen Zahlen (als Angabe für Anzahlen / Mengen) abgebildet werden können und mit denen dann auch gerechnet werden kann. Man bezeichnet die Mathematik gerne und zutreffend auch als die Wissenschaft von Mustern, die spannend und wirklich interessant werden kann.
Und gerade für Kinder, spätestens im Grundschulalter, ist dieses System eigentlich auch gut zu verstehen. Wie aber bei vielen Dingen, die man lernt, kommt es halt ganz besonders auf den Anfang an.
Für wen ist das hier gedacht?
Diese Website soll helfen, Lernprobleme mit Zahlen und dem Rechnen für Kinder immer kleiner zu machen. Die Zielgruppe dafür sind natürlich Kinder in der Grundschule v.a. in den ersten beiden Jahrgangsstufen, aber auch noch darüber hinaus (mitgenommene Mathematikprobleme in weiterführende Schulen, in die Ausbildungs- oder Studienzeit bis ins gesamte Leben) und natürlich auch schon für die Zeit vor der Schule (was müsste in der KiTa schon geschehen, damit .......).
Was ist denn das zentrale Problem dieser Kinder beim Rechnenlernen?
Alle Kinder, denen ich begegnet bin, hatten identische Probleme. Außer dem Abzählen mit den Fingern hatten sie nichts zur Verfügung, mit dem sie umgehen konnten (alle waren ausschließlich zählende Rechner). Und man bleibt "zählender Rechner" (obwohl Zählen nichts mit Rechnen zu tun hat) wenn man keinerlei Vorstellungen von Mengen, Zahlzusammenhängen, Zahlzerlegungen und unserem Stellenwertsystem hat.
Sie hatten einfach von den wichtigsten Dingen, die das Rechnenlernen gerade am Anfang ausmachen nicht genug mitbekommen, dadurch auch keine dieser "mathematisch lebenswichtigen" Grundvorstellungen aufbauen können und schon deshalb kaum eine Chance vom alleinigen Abzählen irgendwann alleine weg zu kommen.



Was sind denn nun noch einmal diese zentralen Grundvorstellungen ohne die scheinbar nichts geht?
Vom Abzählen zum Erkennen geordneter (strukturierter) Mengen mit zunehmend einem Blick
--> Mengenvorstellung
Zahlen kann (und muss) man in andere Zahlen zerlegen und aus anderen Zahlen auch zusammensetzen
--> Zahlzerlegungen
Man kann aus den 10 Ziffern (0 bis9) alle Zahlen darstellen, muss aber verstanden haben, dass die Position einer Ziffer immerhalb einer Zahl entscheidend für ihren Wert ist
--> Stellenwertverständnis
Aber mit dem genauen Abzählen / Hoch- oder Runterzählen kommt man doch auch zu richtigen Ergebnissen
Das stimmt generell schon, ist aber auf Dauer eine gefährliche Sackgasse und damit eigentlich der Kern des Problems. Wer krabbelt kommt auch vorwärts, sogar recht sicher, kann dabei auch nicht hinfallen, kommt aber auch nicht weit. Es strengt viel mehr an als Laufen und es nervt auf Dauer ganz gewaltig wenn alle anderen schon "laufen" - nur man selbst nicht. Nur noch hinterher krabbeln macht eben keinen Spaß.
Die "Lernkarawane" im Klassenzimmer zieht immer weiter und wenn es ganz schlecht läuft wird man selbst immer weiter abgehängt und zunehmend am "Ende der Nahrungskette" eingeordnet.

Wie bringt man also die Kinder zum "Laufen" beim Rechnen?
Wie gesagt: Auf den Anfang kommt es an! Wobei dieser Anfang oft bereits im Elternhaus und in der KiTa stattfindet, allerdings immer sehr unterschiedlich.
Bei den meisten Kindern entwickelt es ich fast so quasi nebenbei, klar unterschiedlich schnell, aber man kann darauf hoffen, dass es schon klappen wird, wenn nur die Angebote der Schule dafür passen, dass Entwicklungen einsetzen können, die über das Zählen hinausgehen.
Einige Schüler bekommen aber die "Kurve" vom zählenden zum zunehmend denkenden Rechnen einfach nicht so hin. Sie bleiben einfach beim Abzählen, egal in welche Richtung, stehen - gar nicht so selten lebenslang. Betroffene Kinder (und auch Erwachsene) kommen ohne die richtige Unterstützung oft nie mehr aus dieser Sackgasse.
Das Rechnen (statt Zählen) kommt nur durch eine zunehmend gesicherte Mengenvorstellung (Mengenverständnis durch strukturierte Mengendarstellungen), durch die Erkenntnis, dass Zahlen aus anderen Zahlen zusammengesetzt und in andere Zahlen zerlegt werden können (Zahlzerlegungen) und durch ein wirklich gesichertes Verständnis unseres Stellenwertsystems "ins Laufen".
Das sind die Grundlagen, ohne die es auf Dauer nicht gehen wird.
Die Frage ist also: Wie kann man Kindern, die irgendwo und irgendwie beim Anfangslernen in Mathematik stehen geblieben sind so fördern, dass sie wieder "festen Boden unter den Füßen" spüren und dass es dadurch auch endlich wieder weitergehen kann.
Besondere Schwierigkeiten beim Erlenen des Rechnens ist keine Krankheit
Den meisten Kindern mit sogenannter Rechenschwäche kann wahrnehmbar und erfolgreich geholfen werden.
Sinnvolle Förderung kann dabei bis zu 90% der betroffenen Kinder nachhaltig unterstützen und dabei wahrnehmbar vorwärts bringen.
Diese Kinder haben von den wichtigen Dingen des Anfangsunterrichts, wie schon mehrfach genannt, einfach viel zu wenig mitbekommen. Es ging auch Vieles für sie viel zu schnell im Unterricht und es konnte nie so etwas wie Grundverständnis für die wesentlichen Grundlagen bzw. Grundvorstellungen des Rechnens aufgebaut werden.


Menschen, kleine wie große, lernen einfach unterschiedlich schnell - alles im Leben
Was wie die "Weisheit der Binse" klingt ist einfach Fakt, aber auch ein wesentlicher Teil des Problems. In den ersten 6 Lebensjahren lernen Kinder vor der Schule eine unglaubliche Menge an verschiedensten Dingen, nicht nur Fahrrad fahren oder schwimmen, sondern auch laufen und sprechen und noch Vieles mehr. Und der Faktor Zeit war dabei nicht so wichtig wie in der Schule. Wenn diese Kinder die individuell notwendige Zeit haben würden, bei optimaler Lernunterstützung, würden sicher sehr viel mehr Kinder ihre "besonderen Probleme mit dem Rechnen und der Mathematik" ein großes Stück weit hinter sich lassen können.